Yachtcharter - Segelyachten,Katamarane und Hausboote mit Nautic-Tours
Tel.: +4923645088990 (oder +491722854126)
info@nautic-tours.de

Segeln Süd-Bretagne | Törnbericht

Familiensegeln in der Baie de Quiberon

1 Woche Sommersegeln mit Kindern

Die Süd-Bretagne ist - entgegen aller Erwartungen - im Sommer ein ideales Familienrevier: Häfen und Ankerplätze sind in kurzen Schlägen erreichbar, guter Segelwind für einen Familientörn (2-4 Bft) und herrlich beständiges Sommerwetter (ca. 23°C). Strom- und Gezeitennavigation erfordern eine gewisse Aufmerksamkeit, sind aber mit den Unterlagen an Bord und auf Grund der guten Sichtverhältnisse problemlos zu händeln.

Übersicht: Segelrevier Süd-Bretagne

Freitag:

Ankunft an der Charterbasis in Le Crouesty (Süd-Bretagne)

Nach unserer Ankunft in Hafen "Le Crouesty" erledigen wir im Büro der Charterfirma die Formalitäten, bevor wir dann an Bord gehen. Unser Schiff, eine Sun Odyssey 35 L "Macareaux," liegt vorbereitet am Steg.

Das Auto kann gleich am Steg geparkt werden, was das Umladen des Gepäcks an Bord erleichtert.

Port du Crouesty - 'Chartersteg'

Port du Crouesty - 'Chartersteg'

Nach einem Einkauf in gegenüberliegenden Supermarkt gehen wir im Hafen gemütlich Essen.

Das Angebot ist groß und wir können zwischen verschiedenen Restaurants, Brasserien und Creperien wählen. Wir sind in der Bretagne, also gibt es "moule mariniere".

Muscheln essen im Restaurant - Port du Crouesty

Muscheln essen im Restaurant - Port du Crouesty

Samstag:

Segeltörn zur Insel "Ile Houat" und zurrück nach Le Crouesty

Vormittags erledigen wir den Check-in mit einer Einweisung in die Segelyacht. Der freundliche Mitarbeiter der Chartergesellschaft schickt seinen Kollegen - der spricht besser Englisch. An Bord machen wir uns mit den griffbereit liegenden Gezeitentabellen, Strömungskarten und Seekarten vertraut. Extra für uns wird der "Blog marine" in englischer Sprache an Bord gebracht, mit dem Hinweis des Mitarbeiters: "Alles nicht so schwierig!".
Dann verlassen wir den Hafen.

Am Samstag Morgen ist es entsprechend rummelig, denn Port Crouesty ist ein großer Hafen. Dafür ist das Fahrwasser aber auch perfekt betonnt, so dass wir es sorfort problemlos finden. An der Ansteuerungstonne setzen wir Kurs ab auf die Insel Houat. Und dann ist es endlich so weit: Segelsetzen! Das Standardgroß ist schnell aus der Persenning ausgepackt und hoch damit, anschließend die Genua ausrollen! Etwas Feintrimm und dann läuft die Segelyacht!

Segeln in der Süd-Bretagne - am Steuer

Segeln in der Süd-Bretagne - am Steuer

Kurz vor Houat liegt ein ausgetonntes Muschelzuchtgebiet, dahinter ein nicht zu übersehender Felsen. Daran "entlanghangeln" und der Hafen ist nicht zu verpassen!

Da es am Wochenende recht belegt ist - und wir etwas spät unterwegs sind - bekommen wir nur noch einen Liegeplatz an einer Boje. Von dort aus gehen wir erst einmal schwimmen.

Der Liegeplatz gefällt mir nicht für die Nacht und deshalb entschließen wir uns - auch aufgrund der kurzen Entfernung von nur 8 sm - zurück nach "Le Crouesty" zu segeln. Navigatorisch natürlich gar kein Problem, schließlich sind wir ja gerade erst die Strecke umgekehrt gesegelt. Bei herrlichem Segelwind von 4 Bft und einem gemäßigtem Am-Wind-Kurs kommt bei allen Crewmitgleidern echte Segelbegeisterung auf. Der Schlag ist einfach und fast zu schnell erledigt.

Yachten an der Boje vor der Insel Houat in der Baie de Quiberon

vor Ile Houat - Baie de Quiberon

Sonntag:

Segeln und Übernachen auf der Ile Houat

Am Sonntag segeln wir bei 3 Bft. und Sonne wieder nach Houat. Einlaufend in den Hafen wieder das gleiche Bild wie am Vortag - alle Plätze sind belegt. Aber ein freundlicher Herr signalisiert uns von seinem Boot aus, dass sie in circa einer Stunde ablegen werden. Also machen wir wieder an der Boje fest und warten erst einmal ab. Es dauert auch nicht lange, und die ersten Yachten velassen den Hafen, so dass wir unsere Segelyacht in den gemütlichen, kleinen Hafen verlegen. Hier sind Hafenbojen für Besucher ausgelegt (die mit dem "V") und der Hafenmeister hilft beim Anlegen und Festmachen gerne mit. (Liegegebühr 15,- Euro/Nacht).

Alternativ zum eigenen Beiboot besteht im Hafen und an den Bojen die Möglichkeit, sich vom Hafenmeister abholen und an Land bringen zu lassen.

Hafen Houat - Bojenplätze

Hafen und Bojenplätze - Insel Hout

Wir erkunden die Insel ausgiebig: Neben einem kleinen Dorf mit Kirche und Supermarkt hat es uns der um das Westende der Insel herumreichende, lange Sandstrand angetan. Abendessen gibt es heute an Bord (aber auch im Restaurant auf der Insel wäre es möglich gewesen).

Strände auf Houat - Bretagne

Insel Houat - Strände

Montag

Segeltörn von Ile Houat zur Belle Ile

Mal wieder herrliches Wetter: blauer Himmel, mäßiger Wind! Nach einem guten Frühstück im Cockpit hieß es dann "Klar zum Ablegen!" Also legen alle Crewmitgleiderr wieder ihre Rettungswesten an - mittlerweile Bordroutine - und wir bereiten alles zum Auslaufen vor. Und das heißt in diesem Revier vor allem, die Seekarte mit der Gezeitentafel und den Strömungskarten abgleichen. Das hatten wir zwar schon am Vorabend getan, aber es trägt zu einem guten Gefühl bei, es noch einmal zu tun. Erst dann wird der Motor gestartet und die Leinen zum Ablegen eingeholt. Der Wind kommt aus einer perfekten Richtung, sodass gleich nach der Hafenausfahrt Segel gesetzt werden können.

 

Hafen Le Palais auf der Insel Belle Ile - Bretagne

Le Palais - Belle Ile

Aus Sicherheitsgründen segelen wir mit einem großen Bogen und viel Abstand zur Insel - der Revierkenner hätte wahrscheinlich geschmunzelt - in Richtung der "Passage du Beniguet", um nach Le Palais, auf der Belle Ile, zu segeln. Nach der Passage ist Platz und keine Untiefe zwischen Houat und der Belle Ile. Der Kurs ist schnell abgesetzt, einen ordentlichen Vorhaltewinkel für den quer setzenden Strom haben wir mit berücksichtigt. Mit dem Plotter, der Seekarte und der guten Sicht lässt sich der Kurs gut kontrollieren und entsprechend korrigieren.

So erreichen wir Le Palais "in time" und werden gleich in der Hafeneinfahrt von einem Mitarbeiter der Capitainarie per Boot empfangen. Und dann geht es weiter durch das offnene Schleusentor. So haben wir es geplant, denn die Liegeplätze im Schleusenbecken (Bassin) sind tidenabhängig anzusteuern, da das Fluttor nur ca. 1 1/2 Stunden vor bis 1 1/2 Stunden nach Hochwasser geöffnet wird. Dafür liegt man hier ruhig und gezeitenunabhängig, aber meist im Päckchen.

Schleusenhaus in Le Palais auf der Belle Ile - Frankreich

Schleusenhaus Le Palais

Vor Ort gibt es zwei kleine Supermärkte, diverse Restaurants und Geschäfte. In einem wunderschön auf "altmodisch" gemachten Laden erwerben wir ein herrlich leckeres Eis. Die Liegegebühr von 25,- Euro/Nacht entrichen wir in der zentral gelegenen Capitainarie. Hier werden wir auch gleich mit dem neusten Wetterbericht, den aktuellen Öffungszeiten für die Stadtschleuse und mit Duschmarken für die Sanitäreinrichtungen nebenan versorgt - und das in Englischer Sprache! Hier ist man auf ein internationales Publikum eingestellt.

in Le Palais - Straßenansicht

in Le Palais - Belle Ile

Dienstag

Belle Ile - Zeit für die schöne Insel

Der Tag beginnt mit frischen Croissants, Pain au Chocolat und Baguette aus der Nahe gelegenen Boulangerie. Mit den Kindern geht es heute zum Strand. Auf dem Weg dorthin muss dringend ein Schwimmbrett erworben werden, dessen Paxistauglichkeit dann auch gleich erprobert wird. Auf dem Rückweg kommen wir an der alten Stadtbefestigung vorbei. Das gewaltige Bollwerk liegt jetzt sehr friedlich zwischen hohen Bäumen.

Le Palais - Hafen

Im Hafen von Le Palais

Nach einer kleinen Mahlzeit an Bord, wollen wir dann endlich die Zitadelle gleich oberhalb des Hafens besichtigen, die uns schon beim Einlaufen in den Hafen beeindruckt hat. Der Weg dorthin ist einfach und kurz, schließlich ist unser Liegeplatz ja in der Nähe. An beeindruckend hohen Mauern geht es entlang bis zum Haupteingang hinter der Brücke. Ein gerade stattfindendes Musikfestival für klassische Musik wäre sicherlich ein Besuch wert gewesen, aber wir begnügen uns mit dem herrlichen Blick von hier oben bis hinüber ans Festland zur Halbinsel Quiberon, unserem Ausgangshafen Le Crouesty und weiter östlich in Richtung einer für uns noch nicht erkundeten Region.

Auf dem Rückweg zum Boot kommen wir wieder an der Schleuse vorbei, die gerade geöffnet hat und unzählige Boote einer Ragatta einlässt. Da scheint alles dabei zu sein: vom ehrgeizigen Regattasegler bis zu der Crew, die aus reiner Freude am Segeln mitsegelt. Den Abend beschließen wir in einem der vielen Restaurants, die es hier gibt. Neben dem obligatorischen Fisch, Muscheln und allen möglichen weiteren Krustentieren, steht auch Fleisch auf der Speisekarte.

Belle Ile - Eingang zur Zidadelle

Eingang zur Zitadelle

Mittwoch

Segeln von Belle Ile nach Port Haliguen

Die Nachtruhe wird morgens zwischen 5 und 6 Uhr, wie von unserem Liegeplatznachbarn angekündigt, durch die Regattasegler unterbrochen, die jetzt ablegen und das gerade geöffnete Schleusentor passieren, trotz eines heranziehenden Gewittergrollens - hätten wir unter diesen Umständen den Hafen verlassen? Die Kinder haben von all dem nichts bemerkt und schlafen ruhig weiter. Frische Seeluft und ereignisreiche Tage scheinen für die entsprechende Bettschwere zu sorgen.

Wir haben vormittags auch noch Zeit, um die andere Seite des Hafen zu "erbummeln". Das Schleusentor öffnet erst wieder um 16.00 Uhr zum nächsten Hochwasser. Pünklich sind wir fertig zum Auslaufen und legen mit der Öffnung des Schleusentores ab. Gleich vor dem Hafen werden wieder Segel gesetzt und dann geht es bei herrlichem Wetter und 2 - 3 Bft Richtung der "Passage de la Teignouse", um danach Port Haliguen anzusteuern. Den Stromkarten und der Gezeitentabelle entnehmen wird, dass wir mit der momentanen Geschwindigkeit die Passage bei leichtem mitlaufendem Strom passieren werden. Das wäre gut, so müssen wir nicht mit "Kabbelwasser (Wind gegen Strom)" rechnen. Die Passage ist gut betonnt und gleich dahinter steht ein kleiner Leuchtturm auf einer Felseninsel, das macht die Navigation einfach.

Belle Ile - hier im Hafen Le Palais

Sommertag in Le Palais - Belle Ile

Wir erreichten Port Haliguen und werden sofort von einer Hafenmitarbeiterin per Boot zu einem Liegeplatz geleitet. Wir legen neben einer Yacht mit einer französischen Familie mit 4 Kindern an - dass passt in jeder Hinsicht.

Port Haliguen ist eine moderne Marina mit gutem Schutz, einem Restaurant, aber keinen weiteren Einkaufsmöglichkeiten im Hafen.

Belle Ile - hier im Hafen Le Palais

Port Haliguen - Quiberon in derSüdbretagne

Donnerstag

Segeln in der Bucht von Oiberon - nochmal Ile Houat

Houat gefiel uns so gut, also segeln wir noch einmal dorthin zurück. Da wir ja nun wirklich die Örtlichkeiten und die Gepflogenheiten kennen, ist es jetzt auch ganz einfach. Mit achterlichem Wind geht es wieder vorbei an dem kleinen Leuchtturm "La Teignouse" auf dem Felsen im Wasser. Der Strom versetzt uns etwas südwärts. Das ist deutlich auf dem Plotter und bei ausgezeichneten Sichtverhätnissen auch an den Landmarken zu erkennen. Wir passen den Kurs entsprechend an und erreichen den Hafen mühelos.

Beim Einlaufen fragt uns der Hafenmeister nach dem Tiefgang unserer Yacht. Ich antworte etwas unbedacht "2 Meter" - das ist zuviel - aber ich kann auf 98 Zentimeter reduzieren - dann ist es kein Problem. Ich verstehe nicht ganz was das soll, schließlich hat es beim letzten Mal auch problemlos geklappt. Aber dann dämmert es mir: Hatte wir nicht vorgestern eine wundschöne Vollmondnacht? Also, wir haben Springflut mit dem entsprechenden Tidenhub. Aus der Gezeitentabelle entnehme ich einen Gezeitenkoeffizienten von 114 - das ist viel!

Die Insel Houat nimmt uns abermals gefangen - eine herrliche Insel, besonders nach der Retortenatmosphäre in Port Haliguen.

kleiner Hafen ' Ile Hout' - Südbretagne

kleiner Hafen ' Ile Hout' - Südbretagne

Freitag

Segeln zurück nach Le Crouesty

Nach einem Frühstück an Bord geht es mit dem Boot des freundlichen Hafenmeisters an Land. Einkaufen im kleinen Supermarkt und dann zurück zum Boot - nein, die Kinder kennen sich aus und signalisieren ganz deutlich, dass es jetzt erst einmal zum Strand geht. Da wir genug Zeit haben, kann dem Wunsch der Merhheit der Crew nachgegeben werden.
Mit einer guten Stunde "Verspätung" sind wir dann zurück auf der Segelyacht. Jetzt aber alles zügig Klarmachen zum Auslaufen!
Bei wenig Wind und viel Sonne segeln wir zurück nach Le Crouesty, wo wir das Schiff am Nachmittag zurückgeben. Eine herrliche Segelwoche geht zu Ende. Die Bucht von Quiberon "Baie de Quiberon" hat es uns angetan. Schon jetzt hegen wir den Wunsch, gleich im nächsten Sommer ...

Anne Mühlhausen am Steuer

Steuerfrau an Bord "Macareux"

Segelmeilen:

  • Port du Crouesty - Houat: 8 sm
  • Houat - Port du Crouesty: 8 sm
  • Houat - Belle Ile: 9 sm
  • Belle Ile / Le Palais - Port Haliguen: 12 sm
  • Port Haliguen - Houat: 8 sm
  • Houat - Port du Crouesty: 8 sm

insgesamt: 53 sm

Seekarten:

  • SHOM 7033 + 7031
  • SHOM 7142 (Belle Ile)
  • 7107
  • 7068

Wetterbericht:

  • marine.meteoconsult.fr (+app)
Abendstimmung

Abendstimmung

Segeln süd bretagne törnbericht
2023-01-06

Yachtcharter mit Nautic-Tours - unsere Charterreviere:

Nautic-Tours bietet auch: