Hausboot mieten in Mecklenburg
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Bootstour 1 Woche ab Lübz in Mecklenburg

Mit dem Hausboot „Nicols Octo Fly C“ - ein Reisebericht

Eine Woche Bootstour im Herbst mit dem Hausboot (30.09. - 07.10.2023)

Samstag – 1. Tag:

Ankunft und Check-in in Lübz

Leider hat unsere Anreise zur Bootstour in Mecklenburg wegen eines Staus auf der Autobahn recht lange gedauert, aber gegen 16.00 h sind wir endlich in Lübz angekommen.
Der Hafen, die Stadtmarina Lübz, ist idyllisch gelegen. Eine moderne Steganlage, Strom und Wasser am Steg, ein blitzblankes Sanitärgebäude und vor allem das super freundliche Team in Lübz haben uns sofort überzeugt. Im Büro hinterlegen wir die Kaution für „unsere“ 'Nicols Octo Fly C' per Kreditkarte und bekommen eine Mail mit den Check-in Unterlagen aufs Handy. So können wir die meisten Dinge an Bord bequem alleine finden. Auch eine Tasche mit frischer Bettwäsche steht schon für uns bereit. Überhaupt macht das Boot einen sehr guten Eindruck. Es ist perfekt gereinigt und die Ausstattung ist mit Spülmaschine, Klimaanlage, Heizung, Kaffeemaschine und Mikrowelle mehr als vollständig. Liegematratzen und Sitzkissen auf dem Oberdeck sowie eine Gas-Plancha runden die Ausstattung ab.
Nachdem wir unseren Online-Check-in beendet haben, bekommen wir noch eine Einweisung an Bord. Auch eine Gewässerkarte, ein Bordbuch und die notwendigen Schiffspapiere liegen bereit.

Theoretisch könnten wir jetzt los, doch wir haben uns entschieden, nach dem Einkauf (Lidl, Netto, Aldi und Rewe gibt es in Lübz), in Ruhe beim nahegelegenen Italiener „La Terrazza“ essen zu gehen und unsere Fahrt am nächsten Morgen zu starten.

Hausboot 'Nicols Octo Fly C'

Bootstour mit dem Hausboot 'Nicols Octo Fly C'

Sonntag – 2. Tag:

Von Lübz nach Parchim

Die Charterbasis Lübz liegt an der Müritz-Elde-Wasserstraße. Von hier aus sind Törns über die Müritz-Elde-Wasserstraße, den Stör-Kanal und den Schweriner See nach Schwerin, über die Müritz-Elde-Wasserstraße nach Dömitz oder über die Müritz-Elde-Wasserstraße, den Plauer See, Fleesensee, Kölpinsee und Müritz nach Röbel in einer Woche möglich.

Wir haben uns auf Grund der Wettervorhersage entschieden, in Richtung Dömitz zu fahren. Gegen 10.00 h legen wir ab. Die Wasserstraße ist baumbestanden, immer wieder fliegt auch ein Reiher oder ein Eisvogel daher. Gegen 13.00 h erreichen wir bei Kilometer 83,3 die Selbstbedienungsschleuse Neuburg (Hub 3,62 m).

Weiter geht es nach der Schleuse, bis wir gegen 15.00 h den Abzweig zum idyllisch in einem Seitenarm gelegenen Hafen von Parchim erreichen. Beim Hafenmeister ist noch niemand da, aber in einem Kasten gibt es Infomaterial zur Stadt. Der Hafen verfügt über Strom und Wasser sowie ein Sanitärgebäude.
Da es bei unserem ersten Versuch, Parchim zu erkunden, heftig zu regnen anfängt, brechen wir den Versuch ab und trinken an Bord einen Tee, bis es wieder aufklart. Nun steht einem Bummel durch den Ort nichts mehr im Wege.
Abends essen wir im Restaurant Mahlwerk in der Kulturmühle. Auf dem Rückweg treffen wir auf die freundliche Hafenmeisterin, bei der wir unsere Liegegebühren (1,50 €/angefangener Schiffsmeter zzgl. Strom, Wasser und Dusche) entrichten. Einkaufsmöglichkeiten in Hafennähe.

Brauhaus in Parchim

Brauhaus in Parchim

Das Schleusen

Die Schleusen der Müritz-Elde-Wasserstraße sind in der Regel Selbstbedienungsschleusen, in Lübz und Parchim werden die Schleusen von einem Schleusenwärter bedient. In der Regel sind die Betriebszeiten der Schleusen von April bis September 09.00 h – 19.30 h, im Oktober von 09.00 h – 17.30 h und im November von 09.00 h – 15.30 h. Von Dezember bis März findet kein Schleusenbetrieb statt.
Das Schleusen in den Selbstbedienungsschleusen ist denkbar einfach. Es gibt einen Steg mit Anforderungshebel und Bedienungsanleitung. Ist die Schleuse geschlossen, werden zwei rote Licter gezeigt. Dreht man den Hebel, wird der Schleusenbetrieb vorbereitet, was an dem blau blinkenden Licht oberhalb des Hebels zu erkennen ist. Eine elektronische Informationstafel zeigt an, ob eine Gegenschleusung abgewartet werden muss oder die Schleuse vorbereitet wird. In diesem Fall erlischt eines der roten Lichter. Wenn sich die Schleusentore öffnen und die Lichtzeichen auf grün springen, darf man in die Schleuse einfahren. In den Schleusen wird der Motor grundsätzlich ausgeschaltet.
Beim Abwärtsschleusen legt man mit dem Hausboot an der auf der Tafel angezeigten Seite an und legt je eine Vor- und Achterleine über einen der Poller. Je nachdem, wie viele Boote in die Schleuse einfahren, sollten die großen Boote vorne, die kleineren Boote hinten anlegen. Die Leinen sollten in Schleusen grundsätzlich nur über die Klampe gelegt, nicht aber festgemacht werden. So kann man beim Abwärtsschleusen entsprechend Leine nachgeben. Der Schleusenvorgang wird durch das Drehen des blauen Anforderungshebels in Gang gesetzt. Für den Notfall lässt sich der Schleusenvorgang durch drehen des roten Hebels stoppen. Ist der Schleusenvorgang beendet, wird die Vorbereitung zur Ausfahrt auf der Signaltafel angezeigt und die Maschine kann wieder gestartet werden. Die Schleusentore öffnen sich und das vorher rote Lichtzeichen springt auf grün. Wenn die Leinen eingeholt sind, kann man die Schleuse mit dem Boot verlassen.
Beim Aufwärtsschleusen geschieht der Vorgang wie beim Abwärtsschleusen. Ist der Hub der Schleuse sehr groß, können die Leinen auch um die in die Schleusenwand eingelassenen Stangen gelegt werden, so dass sie mit nach oben rutschen (zwischendurch an den Befestigungsstellen jeweils einmal umhängen).

Schleusen in Mecklenburg - Selbstbedienung

Schleusen in Mecklenburg - Selbstbedienung

Montag – 3. Tag:

Von Parchim Richtung Neustadt-Glewe

Um 10.00 h legen wir in Parchim ab und passieren kurz darauf die Schleuse von Parchim (Hub 2,91 m), später, nach einer kurzen Rast am Wasserwanderrastplatz Lewitzkamp, wird auch die Schleuse Garwitz (Hub 4,11 m) passiert.

Am gut beschilderten Elde-Dreieck bleiben wir auf der Müritz-Elde-Wasserstraße und fahren durch das angrenzende, von vielen Vögeln bevölkerte Sumpfgebiet zur Selbstbedienungsschleuse Lewitz, die wir gegen 16.30 h erreichen. Auf unsere Anforderung der Schleuse geschieht nichts, kein Lichtsignal, keine Anzeige. Nachdem wir über die Ruftaste von einem Mitarbeiter der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung erfahren haben, dass die Schleuse bereits seit mehreren Wochen nur manuell bedient wird, heute jedoch nicht mehr, und am Folgetag frühestens um 11.00 h, die nächsten drei Schleusen ebenso manuell bedient würden und wir für die Rückfahrt das gleiche Problem hätten, beschließen wir, einen Versuch in Richtung Schwerin zu unternehmen.
Weder die Wettervorhersage (zu viel Wind) noch die Zeit (bereits 16.30 h) sprechen ernsthaft dafür, aber mit ungewissem Ausgang vor der Schleuse zu warten, ist auch keine Option. Also geht es etwa 90 min. zurück zu, Elde-Dreieck und dann in Richtung Schwein auf dem Stör-Kanal. Um 18.35 h erreichen wir die Schleuse Banzkow, die natürlich – es ist ja Oktober – bereits geschlossen hat. Daher machen wir am Schleusenanleger fest und grillen auf dem Oberdeck an Bord. Es wird ein gemütlicher Abend.

Bootstour - Hausboot auf der Elde-Müritz-Wasserstraße

Bootstour - Hausboot auf der Elde-Müritz-Wasserstraße

Dienstag – 4. Tag:

Auf den Schweriner See und zurück bis zur Marina Matzlow-Garwitz

Pünktlich um 09.00 h erscheint eine Schleusenwärterin an der Schleuse Banzkow und lässt uns die Schleuse (Hub 1,79 m) passieren, denn hier wird gerade gebaut und die Selbstbedienung funktioniert noch nicht wieder. Gegen 10.10 h erreichen wir die Brücke in Plate. Diese hat feste Öffnungszeiten, so dass wir bis zur Brückenöffnung um 10.30 h warten. Weiter geht es, bis wir schließlich bei Mueß den Schweriner See erreichen. Was im geschützten Kanal nicht so spürbar war, macht sich jetzt, beim Befahren des Sees bemerkbar. Es ist für unser Hausboot zu windig und auf Höhe der Tonne 52 brechen wir die Tour über den See ab und fahren zurück. Schließlich, nachdem wir Brücke und Schleuse wieder durchfahren haben, erreichen wir gegen 17.00 h den Hafen Matzlow-Garwitz. Der Liegeplatz ist gut geschützt, auch hier gibt es Strom und Wasser am Steg. Wir rufen den Hafenmeister an, der verspricht, später noch vorbeizukommen. Bei ihm können wir auch Brötchen für den nächsten Morgen bestellen und erhalten den Schlüssel zum Sanitärgebäude. Da das Restaurant im Ort montags und dienstags Ruhetag hat, essen wir auch heute an Bord.

Bootstour auf dem Schweriner See

Bootstour auf dem Schweriner See

Mittwoch – 5. Tag:

Von Matzlow-Garwitz zum WWRP Burow

Um 10.00 h verlassen wir den Hafen und nutzen den Anforderungssteg an der Schleuse in Parchim für einen kurzen Einkauf. Dann passieren wir die Schleuse, später auch die Schleuse Neuburg. Unser Plan für den Rest der Woche ist es nun, an Lübz vorbei nach Plau zu fahren. Für heute ist eine Übernachtung am Wasserwanderrastplatz Burow geplant. Dieser liegt sehr schön in einem kleinen Abzweig, umgeben von Schilf. Außer einem Steg zu Festmachen sehen wir erst einmal nichts, doch an Land, hinter dem Bewuchs, gibt es auch Strom und Wasser und ein Sanitärgebäude. Unser Hafengebühren kommen in die eigens dafür vorgesehene Dose, in einem Kühlschrank werden lokale Produkte (heute Eier, Marmelade und Tomaten) angeboten. Im Ort ist nichts los, aber wir liegen mitten in der Natur, was herrlich ist.

Hausboot am Steg bei Burow

Hausboot am Steg bei Burow in Mecklenburg

Donnerstag – 6. Tag:

Von Burow nach Plau am See

Damit wir die Strecke auf jeden Fall schaffen und noch etwas Zeit für Plau bleibt, legen wir bereits um 8.45 h ab und frühstücken gemütlich unterwegs. Das Wetter ist regnerisch, so dass wir von innen fahren. Um 10.00 h fahren wir in Lübz in die Schleuse (Hub 2,83 m), die von einem Schleusenwärter bedient wird. Auch heute sehen wir unterwegs zahlreiche Eisvögel. Mit einem Hub von 6,90 m ist die Selbstbedienungsschleuse Bobzin schon beeindruckend. Der Schleusenvorgang dauert hier aber auch mit mehr als 30 min. recht lang. Die Wasserstraße windet sich nun bis zur Schleuse Barkow (Selbstbedienung, Hub 3,10 m), danach fahren wir noch das letzte Stück bis Plau. Hier wird die Schluse (Hub 1,33 m) mit der anschließenden Hubbrücke über die Elde wieder von einem Schleusenwärter bedient. Gegen 15.45 h legen wir im Hafen von Plau am See an. Nachdem wir die Hafengebühr entrichtet und den Regen etwas abgewartet haben, erkunden wir Plau. Der Burgturm mit Museum hat leider schon geschlossen, aber das Örtchen ist auch so sehr schön. In der St. Marien-Kirche ist eine Turmbesteigung möglich. Die 120 Stufen bis zu den Kirchenglocken belohnen mit einem tollen Blick über Plau. Danach geht es zurück zum Wasser. Im „Fischerhaus“ essen wir sehr gut zu Abend.

Hausboot vor der Hubbrücke in Plau am See

Hausboot vor der Hubbrücke in Plau am See

Freitag – 7. Tag:

zurück nach Lübz

Der Bäcker in Plau hat leckere Brötchen für Jesses Geburtstagsfrühstück. Anschließend machen wir uns auf den Weg zurück nach Lübz. Schließlich müssen noch vier Schleusen geschafft werden, bevor wir wieder in Lübz sind. Aber für eine Muffin- und Kaffeepause am WWRP Bermudadreieck ist auch noch Zeit. Gegen 16.00 h sind wir schließlich wieder zurück in Lübz. Noch einmal essen wir bei dem Italiener im Ort zu Abend.

Geburtstag feiern an Bord

Geburtstag feiern an Bord

Samstag – 8. Tag:

Check-out und Abschied

Ein kurzes Frühstück an Bord, die Sachen werden ins Auto gepackt, und schon kann der digitale Check-out beginnen. Zum Schluss erhalten wir unsere Kaution zurück und berichten kurz von unserer Tour. Mit dem Hausboot hat alles gut geklappt. Und für das Wetter und die kaputte Schleuse kann ja niemand etwas.

Hausboote in Lübz

Hausboote in Lübz

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Diese Nautic-Tours Webseite informiert über: Bootstour Mecklenburg, Hausboot, Nicols - letzte Aktualisierung: 2023-10-09

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