Reisebericht Canal de Bourgogne
Erfahrung mit dem Hausboot Nicols Quattro B+ ab Venarey-les-Laumes
Bootstour für 1 Woche im Sommer 2024
Reisebericht: Erfahrungen bei einer Bootstour auf dem Canal de Bourgogne mit dem Hausboot 'Nicols Quattro B+'.
Strecke (Venaray-les-Laumes - Tanlay - Venarey-les-Laumes): 124 km, 68 Schleusen, 31 Std. Fahrzeit mit Schleusendurchfahrten
Der Canal de Bourgogne ist ein ruhiges Gewässer abseits der üblichen Hausboot-Routen. Hier fahren nur wenige Freizeitschiffe, Berufsschifffahrt gibt es hier nicht.
Anlegelegt werden darf auch außerhalb von Häfen und ausgewiesenen Anlegestellen am Ufer. Die Infrastruktur ist gut, in den größeren Orten gibt es Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants.
Zu besichtigen gibt es Schlösser, Abteien, Waschhäuser… Wer lieber zwischendurch mit dem Fahrrad ein Stück mitfährt, findet am gesamten Canal de Bourgogne entlang einen gut ausgebauten Radweg. Ein Großteil des Kanals ist baumbestanden, die Ufer sind bewachsen und wir haben Reiher, Eisvögel und viele andere Tiere sehen können.
Auf unserer Fahrt im Juli sind wir nur wenigen Hausbooten begegnet, die Schleusenvorgänge fanden meist allein oder zusammen mit einem anderen Boot statt. Alles in Allem ein ruhiges, aber recht schleusenreiches Hausboot-Revier.
Hochsommer auf dem Canal de Bourgogne
Samstag - 1. Tag
Von Venarey-les-Laumes bis zur Schleuse Granges (Nr. 57)
Die Anreise aus Deutschland verläuft problemlos und gegen 15.00 h erreichen wir die Charterbasis in Venarey-les-Laumes am Canal de Bourgogne (Kanalkilometer 115). Die Boote liegen bereits vorbereitet im Hafen, die Terassenmöbel stehen davor und vor dem Büro im neuen Hafengebäude stehen die Fahrräder aufgereiht. Wir sagen Bescheid, dass wir da sind, und ein Mitarbeiter der Charterstation kommt mit uns an Bord der Nicols Quattro B+ "Epinal", um uns die Details zum Schiff zu erklären. Der Motor wird getestet, der Stand der Betriebsstunden notiert und die Funktionsweise von Klimaanlage, Kühlschrank (wie muss er eingestellt sein, mit Landstromanschluss und ohne) und Gasherd erklärt. Danach erledigen wir die Formalien und hinterlegen die Kaution. Da wir bereits mehrfach mit einem Hausboot unterwegs waren, entfällt für uns die Einweisungsfahrt. Zum Schluss suchen wir uns jeder noch jeder ein Fahrrad aus und bringen Bettwäsche und Handtücher mit an Bord. Gebucht haben wir das All-inclusive-Paket, das 2 Fahrräder, Gewässerführer, Handtücher, Geschirrtücher sowie Treibstoff und Endreinigung beinhaltet. Ein drittes Fahrrad haben wir ebenfalls als Extra gebucht. Gut, dass der Tisch und die Stühle für die Terasse noch an Land stehen, denn so haben wir Platz, unsere Taschen an Bord zu bringen und die Fahrräder zu verstauen.
Danach kaufen wir im etwa 4 km entfernte Sunpermarkt ein, was wir für unterwegs benötigen. Vor allem Getränke sind bei diesem warmen Wetter wichtig und später, ohne Auto, nur mühsam nachzukaufen. Außerdem Käse, Pasteten, Baguette und Salat, Plätzchen und eine "Notration" für eine warme Mahlzeit an Bord. Wir haben uns für die Route nach Norden entschieden.
Hausboot Station in Venarey-les-Laumes
Da es noch früh genug ist, legen wir gegen 17.45 h ab und passieren zusammen mit einem weiteren Boot die erste Schleuse (Nr. 56, Hub 2,55 m). Zwei Schleusenwärter bedienen die Schleuse und sind, falls nötig, auch ein wenig behilflich. Wir schleusen abwärts und verlassen die Schleuse wieder. Weiter geht es unter einer Brücke hindurch und schon fahren wir in die nächste Schleuse (Granges, Nr. 57, Hub 2,64 m) ein. Da die Schleusenwärter nun Feierabend machen, legen wir für die Nacht zwischen den Schleusen 57 und 58 (Grignon) an. Im Hintergrund eine ehemalige Tuilerie (Ziegel- und Fliesenwerk), die nach Absprache wohl auch besichtigt werden kann. Wir kochen stattdessen an Bord und erleben anschließend, wie ein Gewitter sich in einiger Entfernung heftig entlädt.
Tuilerie (Ziegel- und Fliesenwerk) bei Granges
Sonntag - 2. Tag
Von der Schleuse Granges nach Montbard
Nach dem Frühstück mit Baguette und Kaffee fahren wir weiter. Bis zur Schleuse Grignon (Nr. 58, Hub 2,55 m) ist es nicht weit und der Schleusenwärter lässt uns, wie vereinbart, um 09.30 h passieren. Unser heutiges Tagesziel ist Montbard, das wir noch vor der Mittagspause der Schleusenwärter erreichen. Wir machen im unteren Hafen, direkt am Bahnhof, fest und brechen zu einer ersten Erkundungstour durch den Ort auf. Der Liegeplatz verfügt über Strom und Wasser, direkt in der Nähe gibt es einen Supermarkt, die Markthalle (Markt freitags morgens) und eine kleine Einkaufsstraße mit Bäckerei. Die letzte Schleuse (Nr. 64, Montbard, Hub 2,45 m) um den etwas ruhiger gelegenen oberen Hafen zu erreichen, passieren wir nach der Mittagspause.
Hausboote in einer Schleuse auf dem Canal de Bougogne
Gegen 13.30 h machen wir dort am Fingersteg fest. Auch hier Strom und Wasser sowie freies Wifi. Der Hafen liegt unterhalb des Buffon-Parks und ebenfalls fußläufig zum Zentrum des Ortes. Aber der Ort muss warten. Wir bestellen uns ein Taxi und lassen uns zur etwa 8 km entfernten Abbaye de Fontenay fahren (ca. 25 €/Fahrt). Das ehemalige Zisterzienserkloster ist eine weitläufige Anlage und heute UNESCO-Weltkulturerbe. Eintritt (ohne Führung) Erwachsene 11,50 €, Kinder 9,50 €. Nach der Besichtigung kehren wir zum Boot zurück, machen einen Bummel durch den Ort und die kleine Fußgängerzone und fahren mit den Fahrrädern ein Stück auf dem gut ausgebauten Radweg am Kanal entlang. Anschließend laufen wir den kurzen, aber ansteigenden Weg vom Hafen zum Buffon-Park hinauf. Der Park sieht nach dem gestrigen Gewitter etwas "zerzaust" aus, das Museum in einem der Türme ist wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Aber der Blick von hier oben über den Canal de Bourgogne ist sehr schön. Zu Abend essen wir im einzigen heute geöffneten Restaurant "La Côte d'Or" - ein Menü aus kalten Vorspeisen vom Buffet, warmen, gegrillten Speisen, die nach Wunsch frisch zubereitet werden, Käse und Dessert. Deftig und gut. Bei einem Glas Wein lassen wir den Abend an Bord ausklingen. Hafengebühr zwischen 10 € - 15 €/Nacht inkl. Strom und Wasser, je nach Schiffslänge.
Abtei von Fontenay besichtigen
Die Abtei von Fontenay
Die Abtei von Fontenay ist eine der ältesten und guterhaltensten Zisterzienserabteien. 1118 wurde sie vom Heiligen Bernhard von Clairvaux gegründet.
Um die Einsamkeit der Mönche zu gewährleisten, wurde sie in ein von Quellen und Bächen durchzogenes Tal , das die Mönche erst trockenlegen mussten, gebaut.
Die Mönche waren wirtschaftlich unabhängig, betrieben Landwirtschaft, gewannen Eisenerz und verarbeiteten dies seit dem 13. Jahrhundert in der klostereigenen Schmiede.
Zur Blütezeit der Abtei lebten bis zu 200 Mönche hier.
Nach Auflösung der Abtei 1720 wurde 1820 eine Papierfabrik hier eingerichtet. 1906 ging die Abtei in den Besitz der Familie Aynard über, die noch heute Eigentümer ist.
1981 wurde die Abtei zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
Durch das Pförtnerhaus betritt man das Gelände. Besichtigt werden kann die nach Osten ausgerichtete, schlichte romanische Abteikirche, in deren nördlichem Querschiff die "Vierge de Fontenay", die Jugfrau mit Kind, ein Beispiel der burgundischen Bildhauerkunst des 13. Jhd., zu sehen ist. Der angrenzende Schlafsaal der Mönche wird von einem an einen umgedrehten Schiffsrumpf erinnernden Gebälk überspannt. Hier schliefen die Mönche voll bekleidet auf Strohsäcken und konnten von hier aus die Kirche zum Nachtgebet erreichen. Auch der Kreuzgang ist schlicht gehalten, die Säulenkapitelle mit einem Pflanzenmotiv versehen. Lediglich der angrenzende Speisesaal der Mönche ist nicht mehr vorhanden - er wurde im 18. Jhd. von den Mönchen abgerissen. Im Ostteil des Kreuzganges schließt der Kapitelsaal mit weiteren, kleinen Nebenräumen an. Hier wurden die Regeln des Heiligen Benedikt interpretiert, gemeinschaftliche Aufgaben besprochen... Im Mönchssaal, der sich an den Kapitelsaal anschließt, wurden unter anderem Schriften von den Mönchen erstellt und kopiert. Einer der wenigen Räume, in denen Feuer gemacht werden durfte, war die Wärmehalle. Das zu diesem Gebäudekomplex gehörende "Gefängnis", die Galerie Seguin und das Haus der Kommendataräbte können nicht von innen besichtigt werden. Ebensowenig das Taubenhaus und der Zwinger.
Etwas abseits liegt die Schmiede aus dem 12. Jhd., ebenfalls von innen zu besichtigen, die heute von einem Wasserbecken umgeben ist. In der Kapelle der Fremden konnten diese beten, da ihnen der Zugang zum Klostergelände nicht erlaubt war. Heute befindet sich eine Skulpturenausstellung dort, außerdem ist die Bäckerei in dem Gebaüde zu sehen.
Bevor das Gelände wieder verlassen wird, lohnt auch ein Rundgang durch die Gärten.
https://www.abbayedefontenay.com
Montag - 3. Tag
Von Montbard nach Ancy-le-Franc
Wir holen Baguette, Croissant und Pain au chocolat in der Boulangerie, ergänzen unsere Einkäufe im Supermarkt und legen ab, um die nächste Schleuse (Nr. 65, Hub 2,68 m) direkt hinter Montbard um 09.30 h zu passieren. Bis Ravières sind es von Montbard aus etwa 5 Std. Fahrt, bis Ancy-le-Franc weitere 2 Stunden. Mal sehen, ob wir es bis Ancy-le-Franc schaffen werden. Der nette Schleusenwärter rät uns, es einfach kurz vor Ravières abzusprechen, ob wir bleiben wollen, oder weiterfahren. Und so machen wir es auch. Bis zur Mittagspause geht es vorbei an St. Rémy, Buffon, Aisy-sur-Armacon und wir schaffen es bis vor die Schleuse von Aisy (Nr. 71, Hub 2,07 m).
Bootstour auf dem Canal de Bougogne
Unsere Mittagsmahlzeit, bestehend aus Salat, Baguette, Käse und Pasteten, können wir gemütlich auf der Terasse sitzend genießen. Die Weiterfahrt führt an Cry-sur-Armacon und Ravières vorbei. Ohne Zeitdruck erreichen wir gegen 17.00 h Ancy-le-Franc. Die letzte Schleuse vor dem Ort (Nr. 80, Hub 2,70 m) ist die erste der fünf aufeinanderfolgenden automatischen Schleusen. Sie wird aber auch von einem Schleusenwärter bedient. Auch der Liegeplatz in Ancy-le-Franc verfügt über Strom- und Wasseranschluss. Über einen kurzen Fußweg entlang der Straße oder mit dem Fahrrad ist Ancy-le-Franc problemlos zu erreichen. Das Schloss liegt links der Straße direkt am Ortseingang. Eine baumbestandene Allee führt dorthin. Die Besichtigung des Schlosses ist für morgen früh geplant. Heute relaxen wir an Bord, fahren noch ein wenig Fahrrad und essen dann an Bord.
Im Burgund: Baguette, Käse, Pasteten
Dienstag - 4. Tag
Von Ancy-le-Franc nach Tanlay
Für das Frühstück machen wir uns auf den Weg in den Ort. Am Dorfplatz befindet sich die Boulangerie. Nachdem wir uns an Bord gestärkt haben, besichtigen wir das Schloss von Ancy-le-Franc aus dem 16. Jhd. mit seinen prächtigen Wandmalereien und dem imposanten Garten. Danach geht es zurück an Bord.
Wandmalerei: Schloss Ancy-le-Franc
Nach der Mittagspause fahren wir weiter nach Tanlay. Dabei passieren wir zunächst die weiteren vier automatischen Schleusen, fahren an Léziennes und einigen kleineren Dörfern vorbei und erreichen gegen 17.15 h Tanlay. Der Hafen liegt auf der Ortsseite, gegenüber befindet sich ein kleiner Bootsverleih mit Tretbooten etc. sowie ein Wohnmobilstellplatz. Im Hafen selber gibt es Wasser und Stromanschluss und ein eher unscheinbares Restaurant. Bei einem kleinen Bummel durch den Ort, der auch über einen Supermarkt, eine Boulangerie und eine Pharmacie verfügt, können wir einen Blick auf das Renaissance-Wasserschloss von Tanlay werfen. Nach unserer Rückkehr zum Boot fahren wir noch ein wenig mit dem Fahrrad am Canal de Bourgogne entlang und gehen dann im Hafen-Restaurant erstaunlich gut und unkompliziert essen. Den Abend verbringen wir gemütlich auf der Terasse sitzend an Bord.
Nicols Hausboot auf dem Canal de Bourgogne
Das Schloss von Ancy-le-Franc
Das gut erhaltene Renaissance-Schloss von Ancy-le-Franc wurde von dem italienischen Architekten Sebastiano Serlio zwischen 1542 und 1550 auf Wunsch von Antoine III. de Clermont auf einem vorher unbebauten Gelände nach dessen Wünschen erbaut. Dabei umgeben die vier gleichgroßen, schlichten Haupttrakte des Schlosses mit ihren Eckpavillons den quadratischen und durch Arkaden und Bögen verzierten Innenhof (Cour d’Honneur).
Saal im Schloss Ancy
Alles zeugt von Regelmäßigkeit und Symmetrie. Im Inneren des Schlosses erwarten den Besucher beeindruckende Wand- und Deckenmalereien, Marmorböden, Holzvertäfelungen und Kassettendecken. In der Pharsalos-Galerie werden die Wände von einer Wandmalerei bedeckt, die die Schlacht zwischen Pompeius und Caesar zeigt. Künstler der Schule von Fontainebleau sowie flämische Maler statteten die Gemächer des Adels mit ihren Malereien aus. Heute beherbergt das Schloss von Ancy-le-Franc eine der bedeutendsten Sammlungen von Wandmalereien des 16. und 17. Jhd.
Nach dem Besuch der Innenräume genießen Sie die die Gärten: einen Garten im französischen Stil, einen im englischen Stil sowie einen Teil der nach Vorlagen von Wandmalereien im Inneren gestalteten Blumenbeete im neueren Teil des Gartens.
Schlafzimmer im Schloss Ancy
Mittwoch - 5. Tag
Von Tanlay nach Ancy-le-Franc
Wir laufen in den Ort, um Baguette und Criossants zu holen und frühstücken gemütlich an Bord. Um kurz vor 10.00 h brechen wir auf zum Schloss, denn um 10.10 h beginnt dort unsere Führung (das Innere des Schlosses kann nur mit Führung besichtigt werden). Von Außen sieht das aus hellem Naturstein erbaute Schloss mit seinem Schieferdach beeindruckend aus. Durch den Vorbau, das Petit Château, erreicht man den Grünen Hof und den Wirtschaftshof, bevor es zum eigentlichen Hauptgebäude geht. Die Führungdurch das Innere erweist sich als etwas langatmige Andernanderreihung der Taten französischer Adeliger und dauert etwa 50 min. Danach schlendern wir durch den Schlosspark, der von Wasserläufen durchzogen ist.
Schloss in Tanlay
Nach dem Besuch des Schlosses stocken wir im Supermarkt unsere Vorräte auf und nach der Mittagspause fahren wir wieder zurück in Richtung Charterbasis.
Gegen 17.00 h erreichen wir den Hafen von Ancy-le-Franc. Hier müssen wir dieses Mal ein wenig weiter an der Seite anlegen, denn ein Hotelschiff wird noch in den Hafen einfahren.
Das Einlaufen der "La Belle Epoque" können wir vom Ufer aus gut beobachten, das Anlegemanöver dieses großen Schiffes dauert eine ganze Weile. Danach Essen wir an Bord und genießen den Abend.
Hotelschiff auf dem Canal de Bourgogne
Das Schloss von Tanlay
Das Renaissance-Schloss von Tanlay wurde 1553 auf den Ruinen einer ehemaligen Festung erbaut. Das aus dem hellen, für diese Region typischen Naturstein errichteten dreiflügelige Schloss mit dem Schieferdach, steht auf einer von Wassergräben umgebenen Insel. Die Wassergräben werden von den Flüssen Ru de Mélisey und Rau des Froides-Fontaines gespeist. Davor befinden sich der Grüne Hof (Cour verte) und das Torhaus. Östlich des Grünen Hofes befinden sich die Wirtschaftsgebäude. Umgeben wird das Schloss von einem 1994 als historisches Monument klassifizierten Park (58 ha).
Schloss Tanlay im Burgund
Das Innere des Schlosses kann nur mit einer Führung (französisch oder englisch) besichtigt werden, den Park kann man anschließend alleine besuchen oder man kauft ein Ticket ausschließlich für den Park.
Aufwändige Kamine, Möbel aus dem 17. und 18. Jhd., ein Vestibül mit Büsten römischer Kaiser sowie der im Trompe-l’œil-Stil bemalte Festsaal sind nur einige der bemerkenswerten Teile der Innenausstattung. Im Obergeschoss des Turmes der Liga ist die Kuppelmalerei besonders hervorzuheben.
Ein Teil des Schlossparkes mit auf das Nympheum zuführenden und von Bäumen gesäumten Kanal wird außerdem als Golfplatz genutzt.
www.chateaudetanlay.fr
Freskenmalerei im Schloss Tanlay
Donnerstag - 6. Tag
Von Ancy-le-Franc nach Buffon
Nach dem Frühstück fahren wir gegen 10.00 h weiter. Zusammen mit einem weiteren Hausboot passieren wir die Schleusen und legen für eine Mittagspause in Ravière an. Einige alte Häuser, u.a. ein hübsches Fachwerkhaus, sind im Ort zu finden, ebenso Supermarkt, Café und Restaurant. Am Ufer gibt es eine Basisstation der Hotelschiffe.
Canal de Bourgogne - in der Schleuse
Nach der Mittagspause, zur Schleusenöffnung, fahren wir recht zügig weiter und erreichen gegen 16.15 h Buffon. Direkt unterhalb der Schmiede von Buffon gibt es einen sehr gemütlichen Liegeplatz (Kanalkilometer 96), an dem wir festmachen. Picknicktische stehen im Schatten unter Bäumen an Land, sonst gibt es dort nicht viel. Wir besuchen die Schmiede von Buffon, in der Eisenerz verhüttet wurde - ein Industriedenkmal aus dem 18. Jhd. Anschließend lassen wir den Tag im Schatten, unter den Bäumen bei einem gemütlichen Abendessen ausklingen.
Buffon - alte Schmiede
Die große Schmiede von Buffon – Grande Forge de Buffon
Georges-Louis Leclerc, Graf von Buffon, wurde 1707 in Montbard geboren. Er studierte Jura, befasste sich aber besonders mit den Naturwissenschaften und wurde 1739 mit der Leitung des königlichen Gartens in Paris betraut. Er veröffentlichte seine „Histoire naturelle“, ein mehrbändiges naturwissenschaftliches Werk über die zoologische Klassifizierung von Lebewesen. Außerdem beschäftigte er sich mit dem Schmelzen von Eisenerz und der Verarbeitung von Eisen, was schließlich 1768 zum Bau einer der innovativsten Industrieanlagen seiner Zeit, der großen Schmiede von Buffon, führte.
Diese eindrucksvolle Industrieanlage und der häusliche Teil der Schmiede kann heute noch besichtigt werden. Zu sehen sind ein manuell gegrabener Umleitungskanal, durch dessen Wasser die Maschinen angetrieben werden, Lagerräume für Holzkohle und Eisenerz in der Nähe des Hochofens, der Hochofen, wo bei einem Schmelzvorgang bei 1200° C alle 12 Stunden der Abstich erfolgte. Gäste Buffons konnten den Arbeitern von der prächtigen Treppe aus dabei zusehen. Das Feuer im Hochofen wurde durch Gebläsemaschinen in Gang gehalten, die durch ein Wasserrad mit Nockenwelle angetrieben wurden. In der angrenzenden Werkstatt wurden die so entstandenen Masseln zu Stahlstangen verarbeitet. Zu sehen ist hier auch ein Schmiedehammer aus dem 19.Jhd. Im Spaltwerk wurden schließlich die Eisenbarren zu Halbfertigprodukten verarbeitet. Außen ist auch die Waschanlage für das Eisenerz vor seiner Verarbeitung zu sehen. Immer wieder kommt der Besucher beim Besuch der Anlage auch am Fluss Armaçon vorbei, dessen Wasser die Maschinen antrieb.
Der Buffon-Pavillon beherbergt heute eine kleine Ausstellung zur Schmiede und der Eisenerzverarbeitung. Ebenfalls zu besichtigen sind die Scheune der 40 Ochsen und die Unterkünfte der Arbeiter.
Eintritt 8 €, ermäßigt 6,50 €, Kinder unter 12 frei
www.grandeforgedebuffon.fr
Buffon - Treppenportal in der alte Schmiede
Freitag - 7. Tag
Von Buffon nach Venarey-les-Laumes
Leider gibt es in Buffon keinen Bäcker, aber wir haben vorsorglich Brot an Bord und nach unserem Frühstück führt uns die Fahrt vorbei an St-Rémy zur Mittagspause in Montbard.
Hier kaufen wir in der Patisserie Eclaire und Mille Feuille und kaufen in der Markthalle, in der freitags vormittags ein Burgundischer Markt stattfindet, ein. Käse, Brot, Obst und Gemüse, Fleisch, Wein, Honig und Meeresfrüchte gibt es hier - ein Fest für die Sinne.
Gegen 14.00 h fahren wir weiter nach Venarey-les-Laumes, wo wir um etwa 16.45 h eintreffen. Mit den Fahrrädern machen wir us auf den Weg, um den Kanal noch ein wenig in der anderen Richtung zu erkunden, doch weit kommen wir nicht, es ist einfach zu heiß heute.
Markthalle in Montbard
Samstag – 8. Tag
Venarey-les-Laumes
Unser Hausboot soll um 09.00 h zurückgegeben werden. Schon gestern Abend hat uns ein Mitarbeiter der Charterbasis einen Wäschebeutel gebracht. Wir ziehen die Betten ab und räumen unsere Taschen von Bord. Mit dem Auto können wir bis vor das Boot vorfahren, so dass wir unsere Sachen problemlos einladen können. Da wir das All-inclusive-Paket gebucht haben, müssen wir die Endreinigung nicht selber erledigen. Als wir fertig sind, sagen wir im Büro Bescheid, und kurz darauf erfolgt der Check-out: Der Motor, die Filter und der Ölstand werden kontrolliert, die Betriebsstunden abgelesen der Rumpf auf Schäden gecheckt. Wir werden gefragt, ob uns etwas aufgefallen ist. Lediglich ein Fenster war etwas schwergängig zu öffnen, was sofort notiert wird. Ansonsten war unsere Nicols Quattro B+ die ganze Woche über ein super funktionierendes Boot – dem Basisteam vielen Dank dafür.
Kosten für diese Bootstour
(1 Woche im Juli 2024):
Charterpreise | 3432,- € |
Rabatte (Frühbucher- und Kinder) | - 515,- € |
all-inklusive*: | 635,- € |
PKW-Parkplatz: | 40,- € |
Liegegebühren: | 32,- € |
*Treibstoffverbrauch, Endreinigung,
2 Fahrräder, 1 Set Badehandtücher/Person, Trockentücher, 1 Kanalführer
Die Schleusen auf dem Canal de Bourgogne
Die Schleusen auf dem Canal de Bourgogne werden von ein bis zwei Schleusenwärtern bedient und sind überwiegend manuell. Der Schleusenwärter schließt die Tore mit Hilfe eines Rades oder einer Stange mit Drehvorrichtung von Land aus hinter den Booten. Diese werden in der Schleuse mit zwei Leinen festgemacht, jedoch nicht belegt.
Beim Abwärtsschleusen wird nun mit einer Kurbel ein Schieber in den Schleusentoren geöffnet und das Wasser in der Schleusenkammer abgesenkt. Dabei wird auf den Booten entsprechend die Leine mitgegeben, so dass das Boot sich entsprechend des Wasserstandes mit absenken kann.
Ist der Wasserstand auf dem unteren Niveau erreicht, öffnet der Schleusenwärter die Tore vor den Booten, auf dem Boot werden die Leinen eingeholt und das Schiff kann die Schleuse verlassen.
Schleusenkubel mit Handrad
Beim Aufwärtsschleusenfährt das Boot durch die geöffneten Schleusentore in die Schleuse ein. Je nach Hub können die Leinen eigenständig über die Poller geworfen werden oder der Schleusenwärter hilft mit.
Dann werden die Tore hinter den Booten geschlossen und durch die Schieber am Obertor wird Wasser in die Schleusenkammer eingelassen. Der Wasserspiegel steigt an und die Leinen auf dem Boot werden entsprechend mitgeführt.
Ist das Niveau des oberen Wasserstandes erreicht, öffnet der Schleusenwärter die Tore und die Boote können ausfahren.
Die Schleusen 80 (Ancy) bis 85 (Léziennes) sind automatische Schleusen, werden aber ebenfalls von einem Schleusenwärter bedient. Die Schleusenwärter bedienen jeweils mehrere aufeinanderfolgende Schleusen und fahren von einer zur nächsten mit dem Motorroller am Canal de Bourgogne entlang.
Die Schleusen werden täglich vom 09.15 h bis 11.45 h und von 13.15 h bis 18.45 h bedient.
Möchte man anlegen, sagt man dem Schleusenwärter Bescheid. Ebenso, wann man am nächsten Tag weiterfahren möchte. Je nach Schiffsgröße passen ein bis drei Boote gleichzeitig in eine Schleuse.
Ein Schleusenvorgang dauert von Einfahrt bis Ausfahrt etwa 15 min.
Schleuse bedienen
Manuelle Schleuse auf dem Canal de Bourgogne öffnen
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